Montag, 22.5.2023
Juhuu, 6:00 Uhr morgens. Noch völlig verschlafen geht es nach einer Katzenwäsche im Bulli wieder los. Das Wetter soll heute ganz schön werden, muss also ausgenutzt werden. Nicht weit von meinem Campingplatz entfernt startet eine traumhafte Wanderung. Ich komme dort an und mir fallen jetzt schon die Augen aus. Vor mir der spiegelglatte See, drum herum schwarze und rote Vulkanberge, schneebedeckte Berge, überall grün leuchtendes Moos, die Berge spiegeln sich im See, … Und dann dieser Wasserfall… Ich bin ja eigentlich gar nicht so ein Wasserfall-Fan, aber dieser hier ist wirklich wie aus einem Märchen. Drumherum alles grün mit Moos bedeckt und man kann sogar hinter ihm durchgehen. Ich bin wie immer zu dieser Zeit völlig allein und kann mein Glück gerade mal wieder kaum fassen.
Weiter geht es in den Süden der Halbinsel. Die Bergspitzen sind hier wieder mit Schnee bedeckt. Das habe ich in den Westfjorden ein bisschen vermisst. Hier ist irgendwie alles schon viel grüner und es gibt richtige Weideflächen. Das hat ein bisschen was von einem Alpen-Panorama.
Es gibt hier auch überall wieder Lavafelder. In einem befindet sich eine schwarze Holzkirche. Super schön mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Ich gehe ein bisschen durch die Lavafelder, und da liegt er dann vor mir, der Snæfellsjökull-Gletscher. Er ist zwar nicht der größte hier auf Island, aber wenn man Esoterikern glauben darf, ist er ein besonders geeigneter Ufo-Landeplatz. 🛸🤓 Fakt ist auf jeden Fall, dass diesen Berg eine besondere Aura umgibt.
Es geht jetzt rein in den Snæfellsjökull-Nationalpark. Die Küste ist hier total zerklüftet und wirklich spektakulär. Überall schwarze Strände und der Atlantik tobt in meterhohen Wellen. Hier hat es schon den ein oder anderen ins Meer gezogen, der dem ganzen zu nahe gekommen ist…
Unterwegs treffe ich an einem Touri-Spot einen Deutschen. Er fragt völlig genervt, ob es dahinten noch etwas zu sehen gäbe. Seine Frau würde die ganze Zeit nur fotografieren, sie wolle noch so viel sehen, sie wären noch gar nicht in Reykjavik gewesen und morgen ginge es schon wieder nach Hause … 😂 Genau so stelle ich mir einen entspannten Urlaub vor und muss natürlich ein bisschen lachen, als er das mit dem Fotografieren erwähnt. Jörg beschwert sich auch immer…😇
Und hier trifft man sie dann auch ab mittags, die unvermeidlichen Riesenbusse: Anhalten, Unmengen an Touris ausspucken, kurz gucken, Foto machen, weiter geht’s. Wird Zeit, dass ich meinen Körper ein bisschen umprogrammiere und vorzugsweise früh morgens und abends unterwegs bin.😉
Ich verbringe den restlichen Tag damit, an irgendwelchen Küstenabschnitten wandern zu gehen, zwischendurch am Strand einzuschlafen (bei 6° 😜) und mir die Wellen anzugucken. Es ist einfach unglaublich schön und entspannend hier.
Abends noch einen Bummel durch Hellussandur, wo sich mein heutiger Campingplatz inmitten von Vulkangestein befindet. Hier gibt es überraschenderweise Street Art. Davon habe ich auf Island bisher ziemlich wenig gesehen und hätte es hier sicher am wenigsten erwartet.