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Ihr Tag, Schröder

Updated: May 6, 2023

Freitag, 5.5.2023

Eigentlich sollte das heute ein entspannter Tag werden. Hat anfangs auch geklappt…😇 Ich bin wieder um 4:00 Uhr morgens wach, das Wetter ist noch nicht so dolle und ich beschließe, das hier verfügbare WLAN für meinen Blog zu nutzen. Ich hatte das soweit in Deutschland schon vorbereitet, war mir aber nicht sicher, ob ich diesen Blog überhaupt machen würde. Ist ja schließlich auch Arbeit… Aber ich finde, es ist ein guter Weg, um Familie, Freunde und Interessierte ein Stück weit mit auf die Reise zu nehmen. Außerdem ist es für mich eine gute Möglichkeit, die Tage Revue passieren zu lassen. Als wir damals das Jahr in Australien  und Neuseeland waren, habe ich irgendwann angefangen Tagebuch zu schreiben, weil ich nicht mehr wusste, wohin mit meinen ganzen Eindrücken. Die müsst ihr jetzt also ertragen.😜


Mittags fahre ich los, habe mir vorgenommen, eine entspannte zweistündige Wanderung zu machen. Der erste Stop lässt nicht lange auf sich warten. Kurz hinter dem Campingplatz liegt schon wieder ein traumhafter Strand - schwarzer Sand und im Hintergrund die verschneiten Berge.😍


Irgendwann komme ich dann doch mal an meinem Startpunkt an. Wie immer bin ich völlig allein, kein Mensch weit und breit. Es ist wirklich eine entspannte Wanderung, direkt am Meer, im Hintergrund immer die weißen Berge. Ziel ist die Spitze der Landzunge, wo Klippen und ein paar markante Vogelfelsen aus dem Meer ragen. Die ganze Kulisse erinnert ein bisschen an Irland oder Cornwall.


Frisch gestärkt geht es dann weiter. Eine Küche an Bord zu haben, ist schon äußerst cool. Auf dem Weg komme ich an Islandpferden vorbei. Ich habe schon einige von weitem gesehen, aber so richtig nah bin ich nie ran gekommen. Aber jetzt. Sie sehen schon speziell aus, das eine sogar mit richtig schönen, blauen Augen, aber größer als ein Pony sind sie nicht wirklich. Das darf man übrigens keinem Isländer erzählen, da sie sehr stolz auf ihre Pferde, nicht Ponys (!), sind. Ein bisschen erschrocken bin ich über die Größenverhältnisse gewisser Körperteile. Ich sage nur, Schwanzus Longus …


Weiter geht’s übers Hochland in Richtung Norden. Die Kulisse hier ist mal wieder der Hammer und der ein oder andere Fotostop wird wie immer eingelegt. Und dann passiert das, was irgendwann passieren musste und ich habe das dann gleich mal am vierten Tag geschafft: Ich bleibe stecken und fahre mich fest. Jetzt heißt es einen kühlen Kopf bewahren. First things first und erst mal die grandiose Kulisse fotografieren.😇 Und dann warten. Ich bin mitten im Hochland und es kann Ewigkeiten dauern, bis hier mal jemand vorbeikommt. Ich habe zwar den guten Bundeswehr-Klappspaten dabei und versuche mich damit auszugraben, klappt aber nicht wirklich. Aber ich habe Glück, schon nach 15 Minuten kann ich eine Isländerin anhalten. Sie fackelt nicht lange und ruft direkt ihren Bruder um Hilfe an. Zwischenzeitlich versuchen wir das Auto selber raus zu bekommen, aber fahren uns natürlich nur noch tiefer fest. Ich sage nur, mit meinem Landy wäre das nicht passiert… 😬 Dann kommt auch schon das nächste Auto und wir haben wieder Glück, es ist so ein Monster-Geländewagen wie ihn hier fast jeder fährt. Jetzt wissen wir alle warum.🤓 Auch der Fahrer fackelt nicht lange und hilft sofort weiter. Nachdem wir nach Ewigkeiten und mehreren Telefonaten endlich diese Öse gefunden haben, die man vorne zum abschleppen an die Stoßstange schrauben muss, kann es losgehen. Dauert natürlich keine Minute und dann bin ich raus. Ich bedanke mich gefühlt 50 mal und es kann weitergehen. Noch mal Schwein gehabt, würde ich sagen.☺️


Die Strecke, die jetzt kommt, ist wieder sehr bizarr, man fährt quasi durch eine Mondlandschaft. Ich komme durch diverse Dörfer, wo ich nicht tot über dem Zaun hängen möchte. Gegen Abend erreiche ich mein heutiges Ziel Raufarhöfn. Bevor es zum Campingplatz geht, gucke ich mir noch den Arctic Henge an – neben der Natur eines der wenigen Sehenswürdigkeiten hier oben. Das ganze ist ein modernes Stonehenge, der Stolz der Einwohner und ein großes Freiluftkunstwerk. Heute ist übrigens Vollmond. Wer weiß, was man hier dann alles so anstellen kann…👻


Jetzt aber ab zum Campingplatz, erst mal einrichten und dann den Abend entspannt ausklingen lassen. Dort angekommen, erzählt mir die Dame im Fitnessstudio, dass sie erst am 1. Juni öffnen und dementsprechend auch die Toilette noch nicht offen ist. Läuft ja heute… Bezahlen muss man trotzdem, aber es ist ihr sichtlich peinlich und so muss ich wenigstens nur die Hälfte löhnen. Eine Frau aus dem Dorf, die das ganze mitbekommt, sagt nur: „Am Wasser führt ein toller Weg entlang. Das rote Haus dahinten ist meins, da kannst du jederzeit klingeln und auf die Toilette gehen, kein Problem.“ Die Isländer sind echt so nett und hilfsbereit, ich bin mal wieder begeistert.











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