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Bless Ísland!

Updated: Jun 8, 2023

Mittwoch, 7.6.2023

Mein heutiger Tag fängt natürlich dort an, wo er gestern aufgehört hat – im Hot Pot. Mittlerweile haben wir wieder strahlend blauen Himmel und ich genieße dieses letzte Mal nochmal in vollen Zügen. Ich sitze Ewigkeiten alleine in der Sonne und beobachte die Bekassinen. Immer im Sturzflug erzeugt dieser Vogel durch seine Flügel ein meckerndes blechernes Geräusch - faszinierend.


Und weil es hier so schön ist, verbringe ich noch den Tag hier. Nach einem ausführlichen Frühstück, dass mittlerweile eigentlich immer aus jeder Menge Blaubeeren, Skyr (Auch wenn ich eigentlich keine Kuhmilch-Produkte esse, an dem kommt man hier nicht vorbei) und O-Saft besteht, mache ich mich auf zur Wanderung durchs Hochland. Hier ist noch alles ziemlich braun und die Natur steht quasi in den Startlöchern. Es ist eine Wanderung, wie ich sie liebe, kleine Pfade über Stock und Stein, nicht ausgebaut wie eine Autobahn. Bei der Autofahrt gestern durch das Hochland habe ich teilweise gedacht, man ist das öde hier. Aber wenn man hier durchwandert, ist das eine ganz andere Nummer und man sieht erst die Vielfalt und Schönheit dieser Hochebene.


Über 10 km geht es immer am rauschenden Fluss entlang, unterbrochen von diversen Wasserfällen. Ich sitze hier mal wieder Ewigkeiten und gucke und höre mir das Ganze an. Irgendwann hatte ich mal geschrieben, dass ich gar nicht so ein Wasserfallfan bin. Diese Meinung möchte ich hiermit revidieren …😇😂 Ich habe eine Kollegin, die kam morgens mit den Worten ins Büro: „Leute, ich habe gerade Yoga gemacht. Ich bin so tiefenentspannt, ich trage nicht mal einen BH.“ So geht es mir hier gerade auch …😂


Am späten Nachmittag fahre ich wieder runter und es geht zurück nach Egilsstaðir, nochmal Autowaschen und wenigstens einmal auf Island Fish and Chips essen. Auf dem ganzen Weg entlang des Sees wachsen links und rechts Unmengen an Lupinen. Es gibt unendlich viel Grün, richtig hohe Bäume und man hat immer den Blick auf die schneebedeckten Berge - jede Menge Postkartenmotive.🥰


Nachdem ich mich komplett überfressen habe, geht es Richtung Seyðisfjörður, von wo aus morgen die Fähre startet. Dazu muss ich über einen Pass rüber und die Stimmung da oben ist unfassbar schön. Glücklich und zufrieden rolle ich ins Tal runter auf den Campingplatz.


5 Wochen Island gehen nun zu Ende. Direkt morgen früh geht es wieder auf die Fähre zurück nach Dänemark. Unglaublich wie die Zeit hier verflogen ist. Ich habe so unfassbar viel gesehen und erlebt, das muss erstmal alles sacken. Da habe ich auf dem Schiff jetzt ja knapp drei Tage Zeit für - ohne Handy- oder Internetempfang.🥳


Mein bisheriges Fazit: Es ist einfach unfassbar schön hier, sowohl die Natur als auch die Menschen, und ich hatte definitiv eine unvergessliche Zeit und über 5 Wochen ein Dauergrinsen im Gesicht.😊 Ich bin sehr froh, dass ich hier noch ein bisschen Winter, aber auch den Frühling miterlebt habe. Von -7° bis +22°, Sonne und Schneesturm war alles dabei. Dass ich in der Nebensaison gefahren bin, war die absolut richtige Entscheidung, ebenso die Wahl des Bullis. Die Größe ist genau richtig, um alle Straßen befahren zu können und die Flexibilität und Freiheit, die man mit so einem Teil hat, ist einfach unbezahlbar.


Die Natur ist für mich ein absoluter Glücklichmacher. Das wusste ich auch vorher schon, aber hier hat es sich nochmal ordentlich bestätigt. Den ein oder anderen Moment hätte ich sehr gerne mit Jörg geteilt, aber ging ja nun mal nicht und ich habe ihn dann oft per WhatsApp-Video dazu geholt. Es lebe die Technik! So sehr ich sie manchmal verfluche, so sehr liebe ich sie auch.


Und was das alleine reisen angeht, ich liebe es. Zu jeder Zeit machen zu können, was man will, ohne Kompromisse und Termine, ist die absolute Freiheit und der wahre Luxus. Alleine reisen heißt aber auch, offen und auf sich allein gestellt gegenüber anderen Menschen und Kulturen zu sein und sich mit sich selber auseinanderzusetzen. Dem kann man sich während so einer langen Reise schwer entziehen und das ist auch gut so. Bei mir gab es auch durchaus Momente, in denen einfach die Tränen flossen. Ob nun aus Dankbarkeit, aus Trauer oder was immer auch da gerade hochgekommen sein mag, ist eigentlich egal, Hauptsache raus damit. Viel öfter gab es aber diese Momente der unendlichen Freude, in denen ich juchzend, singend oder pfeifend durch diese geniale Landschaft gelaufen oder gefahren bin und mich totgefreut habe. Wie sich das angehört hat, darf sich jetzt jeder selber ausmalen ...😜 Danke dafür, Island! Es war mir ein Fest!❤️


Nach diesen 6 Wochen allein freue ich mich jetzt aber auch unglaublich darauf, die nächsten beiden Wochen mit Jörg in Norwegen zu verbringen und bin sehr gespannt, was uns dort alles erwartet. To be continued …✌️











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